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Züchterische Entwicklung

Seit ältester Zeit war der mitteleuropäische Raum Verbreitungsgebiet eines einfarbig roten Rindes. Die ursprüngliche Nutzung als Düngerlieferant wich im Laufe der Zeit mit steigender Nachfrage nach Fleisch und Butter. Dadurch entstand die Notwendigkeit leistungsfähige Milch- und Masttiere zu züchten. Gelingen sollte dies mit der Einkreuzung bodenfremder Tiere, u.a. aus der Schweiz, der Rhön sowie mit Simmentalern.

Allgemein setzte sich aber die Ansicht durch, daß das rote Landvieh aus sich heraus zu verbessern war. Bereits Ende des letzten Jahrhunderts bildeten sich verschiedene Zuchtverbände, die sich 1911 zum "Verband mitteldeutscher Rotviehzüchter" vereinigten: was weiterhin zu einem Zuchttieraustausch zwischen den verschiedenen Zuchtgebieten führte. Ferner wurden auch Tiere anderer Rassen eingekreuzt. Seit 1942 sind die verschiedenen Rotviehpopulationen im "Verband deutscher Rotviehzüchter" zusammengeschlossen.

1983 wurde der "Verein zur Erhaltung und Förderung des Roten Höhenviehs e.V." mit dem Ziel gegründet, die Rasse des Roten Höhenviehs zu erhalten. Durch geeignete Zuchtmaßnahmen sollen die Tiere auch für die moderne Landwirtschaft wieder attraktiv und verlorengegangene Vorteile der alten Landrassen wieder entdeckt werden. Mit dem Verlust alter Rassen gingen in den letzten Jahrzehnten auch deren gute Eigenschaften wie u. a. hohe Fruchtbarkeit, geringe Geburtsschwierigkeiten, gute Konstitution und Langlebigkeit verloren.

Darüberhinaus empfehlen Wissenschaftler die Erhaltung alter Rassen als "Genreserve". Zukünftige Rinderzucht muß auf einer weiten genetischen Variationsbreite basieren. Das Verschwinden einer Rasse, wie der des Roten Höhenviehs, wäre ein nicht wieder gut zu machender Verlust.